Ein Pfadfinder ist ein Angehöriger einer internationalen, religiös und politisch unabhängigen Erziehungsbewegung für Kinder und Jugendliche, die Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen offensteht. Ziel der Pfadfinderbewegung ist die Förderung der Entwicklung junger Menschen, damit diese in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen können.

Das erste Pfadfinderlager wurde 1907 von Robert Baden-Powell, einem britischen General, auf der englischen Insel Brownsea Island durchgeführt. Baden-Powell entwickelte aus den Erfahrungen dieses Lagers in seinem 1908 erschienenen Buch Scouting for Boys eine eigenständige Methodik, die als Pfadfindermethode bezeichnet wird. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts breitete sich die Pfadfinderbewegung auf der ganzen Welt aus. Sie wurde schon nach wenigen Jahren in drei Altersstufen gegliedert, um altersgerechte Lern- und Erlebnisräume zu schaffen.

Zur Pfadfinderbewegung gehörten 2011 weltweit mehr als 41 Millionen Kinder und Jugendliche aus 216 Ländern und Territorien in zahlreichen nationalen und internationalen Jugendverbänden, die im Wesentlichen in zwei weltweiten Dachverbänden zusammengeschlossen waren: der World Association of Girl Guides and Girl Scouts und der World Organization of the Scout Movement. Etwa 300 Millionen Menschen haben bis heute der Pfadfinderbewegung angehört. Nur in fünf Staaten gab es 2016 keine Pfadfinderverbände: Andorra, Volksrepublik China, Kuba, Laos und Nordkorea.

Die Pfadfinderstufen

Die Gruppenarbeit – und die jungen Gruppenleitungen – des VCP berücksichtigen die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Altersstufen. Grundlage der Arbeit bildet die Stufenkonzeption:

Kinderstufe

Kinder entdecken ihre Talente, ihren Lebensraum, ihre Möglichkeiten. Sie schließen neue Freundschaften. Spielen, basteln, singen und musizieren stehen in ihren Gruppenstunden im Vordergrund. Gelernt wird ganz anders als in der Schule: Inhalte werden durch Spielideen vermittelt. Verantwortung für sich selbst und für Andere zu übernehmen, wird in kleinen Schritten gelernt.

Unsere Gruppe in dieser Altersstufe ist die Affenbande.

Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe

Um auf die altersspezifischen Bedürfnisse und Wünsche, aber auch Fähigkeiten möglichst gut eingehen zu können, wird diese Altersstufe in die zwei Phasen unterteilt: Die Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder sind zehn bis dreizehn Jahre alt, die Pfadfinderinnen und Pfadfinder 13 bis 16 Jahre.

Jungpfadfinderinnen- und Jungpfadfinder

Die Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder sind zehn bis dreizehn Jahre alt. Die Jugendlichen entwickeln und trainieren ihre Fähigkeiten weiter. Die „kleine Gruppe“ gibt dabei Geborgenheit, erzieht zur Toleranz und trainiert soziales Verhalten. Pfadfinderische Grundtechniken, die in den Gruppenstunden gelernt wurden, können nun auf Fahrten und Lagern angewendet werden.

Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Die 13- bis 16-jährigen Pfadfinderinnen und Pfadfinder suchen nach ihren eigenen Wertvorstellungen. Musische, handwerkliche und sportliche Aktivitäten werden wichtiger. Vertiefte pfadfinderische Techniken werden erworben und bei Lagern und Fahrten erprobt. Abenteuer und Erlebnis werden immer wichtiger, auch erste internationale Kontakte werden aufgenommen.

Ranger- und Roverstufe

Von 16 bis zwanzig Jahren können Ranger – so werden die Mädchen genannt – und Rover – so die Jungen – eine Vielzahl von Aktivitäten wahrnehmen. Für Jugendliche in diesem Alter stehen wichtige Fragen der Lebensplanung wie Fragen zur eigenen Identität, Politik und Gesellschaft, Religion, Beruf sowie Beziehung und Sexualität im Vordergrund. Eigene Methoden, Arbeitsformen und Programme tragen diesen Bedürfnissen, Rechnung. Längerfristige Projektarbeit vermittelt vertiefte Erfahrungen zu selbst gewählten Themen. Gleichzeitig erweitert sich der Aktionsradius. Ranger und Rover nehmen an internationalen Treffen teil, planen eigenverantwortlich Aktionen und wirken bei überregionalen Projekten mit. Die Jugendlichen haben Lust darauf, Verantwortung zu übernehmen. Ab diesem Alter können sie auch als Gruppenleitung tätig werden, worauf sie in Schulungen und Kursen vorbereitet werden.

Erwachsene Pfadfinderinnen und Pfadfinder

„Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder!“, so heißt es. Pfadfinderin oder Pfadfinder darf man das ganze Leben bleiben. Erwachsene übernehmen häufig Gremienarbeit oder unterstützen im Hintergrund. Viele bilden Netzwerke und Freundeskreise. Der Verband ist immer wieder bestrebt die bestehenden Angebotsformen für Erwachsene zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.